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… nicht ‘vergessen‘, sondern weckgedrückt !!!

31. Januar 2012

Berlin, 31. 1. 2012 – Di

  Wenn ma sieht,
wie jetzt der Alte Fritz aus Anlaß seines 300. Geburtstags gefeiert wird – zu Recht natürlich, wie ich finde, habe zum großen Preußenkönig ja auch paar Zeilen in den andern Blogg gesetzt – fragt man sich schon, wieso von eim anderen, noch runderen Jubläum so gar keine Notiz genommen wurde, wie im letzten Artikel breit aufgespießt wurde.

Schlichtweck vergessen
scheidet als Möglichkeit von vornherein aus, da die Medienleute ihre weit zurückreichenden Tages- und Jahreskalender mit allen möglichen historischen Daten haben wie auch reichlich davon Gebrauch machen.

Wahrscheinlicher sind da eher
zwei Gründe, die eng miteinander zusammenhängen, nämlich zum einen ‘vergessen’ und übersehen im Sinne von weckgedrückt, weil es der neuen Bevormundungsmafia so gar nicht in den Kram paßte und zum anderen vor allem deswegen, damit die Menschen und insbesondere die Raucher von diesem denkwürdigen Datum bloß nichts erfahren und die große Leidenschaft des Tabakrauchens damit keine Bühne erhält und im Gang durch fünf Jahrhunderte in ihrer Wirkung auf das Behagen und die Geselligkeit keine positive Darstellung erfährt und erst recht in ihrer Bedeutung für Künstler und Literaten und andere kreative Leute, wie hier vereinzelt vorgestellt, gewürdigt wird.

Was die Leute nicht erfahren sollen,
das erfahren sie auch nicht, zumindest nicht in einer dem Ereignis angemessenen und würdigen Form wie sonst bei jedem Pups in dem linkslastigen Jubiläumszirkus.

Nun, das, was die Medien verpaßt
oder besser mit Bedacht übergangen haben, also die Würdigung des Tabaks als eines Kulturguts, kann ich mit meinen bescheidenen Mitteln natürlich nicht nachliefern, aber immerhin darauf hinweisen und einen interessanten Abriß aus eim alten Lexikon in Form einer Chronologie hier einstellen.

Übrigens, hätte ohne den Tabak
die Weltgeschichte einen ganz anderen Verlauf nehmen können – man denke nur einmal an die silberne Schnupftabaksdose, die einmal dem Alten Fritzen so wundersam das Leben gerettet hat.

Hier nun ein längeres Zitat aus dem alten Meyer:

Über das Alter des Tabakrauchens in China, wo man Nicotiana chinensis benutzt, ist nichts Sicheres bekannt. Nach Europa gelangte die erste Nachricht vom T. durch Kolumbus, der 1492 die Eingebornen von Guanahani zylinderförmige Rollen von Tabakblättern, mit einem Maisblatt umwickelt, rauchen sah. Fra Romano Pane, den Kolumbus auf Haïti zurückgelassen hatte, machte 1496 Mitteilungen über die Tabakpflanze an Petrus Martyr, und durch diesen gelangte dieselbe 1511 nach Europa.

Die Eingebornen auf Haïti rauchten den T. als zusammengerollte Blätter oder zerschnitten aus langen Röhren. Diese, nach andern die Maisblattrollen, sollen Tabacos geheißen haben, nach andern soll der Name T. von der Insel Tobago oder von der Provinz Tabasco in Mittelamerika herrühren. Eine genaue Beschreibung der Pflanze gab 1525 Gonzalo Hernandez de Oviedo y Valdes, Statthalter von San Domingo. Später pries der spanische Arzt und Botaniker Nicolas Menardes in seinem 1571 zu Sevilla erschienenen Buch über Westindien den T. als Heilpflanze, und nun ward dieser als Arznei- und Wunderkraut kultiviert. So auch von Jean Nicot, französischem Gesandten in Portugal, der 1560 Tabaksamen nach Paris schickte; ihm zu Ehren benannte Linné die Gattung.

Nach Deutschland kamen die ersten Tabakpflanzen 1565 aus Frankreich durch Occo in Augsburg. Das Tabakschnupfen wurde in Frankreich unter Franz II. üblich, zu Sevilla in Spanien entstand gleichzeitig eine Schnupftabakfabrik, die den Spaniol lieferte. 1636 führten spanische Geistliche das Schnupfen in Rom ein, gegen das Urban VIII. eine Bulle erließ, die erst 1724 wieder aufgehoben wurde. 1657 gab Venedig Fabrikation und Verschleiß des Schnupftabaks[271] in Pacht.

Das Tabakrauchen wurde um die Mitte des 16. Jahrh. aus Westindien nach Spanien durch spanische Matrosen und 1586 aus Virginia durch englische Kolonisten nach England eingeführt. In Nordamerika scheint das Rauchen ebenfalls seit uralter Zeit gebräuchlich gewesen zu sein; bei den Indianern galt es als ein der Sonne und dem großen Geist gebrachtes Opfer; als Raleigh Virginia entdeckte, war der Tabakbau bei den dortigen Eingebornen ganz allgemein verbreitet.

Gegen Ende des 16. Jahrh. war das Rauchen in Spanien, Portugal, England, Holland, 1605 auch in Konstantinopel, Ägypten und Indien bekannt, und weltliche und geistliche Mächte eiferten vergebens gegen die weitere Verbreitung desselben. 1622 brachten englische und holländische Truppen das Tabakrauchen nach dem Rhein und Main, von wo es durch den Dreißigjährigen Krieg bald in andre Teile Deutschlands gelangte. Staat und Kirche suchten das neue Luxus- und Genußmittel zu bekämpfen, und die Moralisten predigten gegen den »höllischen Rauch«. In Rußland wurden den Rauchern noch 1634 die Nasen abgeschnitten.

Jakob I. von England belegte zuerst den Tabakhandel mit hohen Steuern. 1616 wurde der erste T. in Holland gebaut, wenig später in England, 1620 im Elsaß, 1625 in Lothringen, seit Mitte des 17. Jahrh. in Deutschland, und zwar zuerst im Elsaß und in Baden; die in den Kriegen Ludwigs XIV. vertriebenen Pfälzer verpflanzten den Tabakbau nach Thüringen, Sachsen, Brandenburg. Die Regierungen erblickten fortan im T. eine ergiebige Finanzquelle und belegten den Verbrauch mit hohen Steuern. Schnupfen und Kauen des Tabaks sind europäische Erfindungen.

Da man sich anfangs scheute, öffentlich zu rauchen, so entstanden in Frankreich, zunächst in Paris, besondere Lokale, die Tabagies, für die Freunde des Tabaks, und in Deutschland wurde dieser Name bis zur Mitte des 19. Jahrh. ganz allgemein für öffentliche Lokale gebraucht. Bis 1848 war das Rauchen auf den Straßen in den meisten Ländern Europas verboten.

Die ersten Rauch- und Schnupftabakfabriken in Deutschland entstanden in der ersten Hälfte des 18. Jahrh., die ersten Zigarrenfabriken in Hamburg und Bremen gegen Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrh. Bremen besaß 1851 bereits 281 Fabriken mit 5300 Arbeitern. In Sachsen entstand die erste Zigarrenfabrik 1825, in Baden in der ersten Hälfte der 1840er Jahre. Als 1852–54 Braunschweig und Hannover dem Zollverein beitraten, wurden die hanseatischen Fabriken in das Zollinland verlegt und in Hamburg und Bremen nur noch die besten Sorten hergestellt. Seit Mitte der 1860er Jahre wurden die Fabriken mehr und mehr aus den großen Städten auf das Land und in die kleinen Städte verlegt. 

Sehr informativ und sehr aufschlußreich,
aber davon das ganze Jahr 2011 kein Sterbenswörtchen in den sogenannten deutschen Qualitätsmedien. Fällt solch ein Datum denn nicht unter Informationspflicht gemäß des öffentlichen Auftrags ?

Aber egal.
Habe mir längst angewöhnt bei so manchen komischen dh. umstrittenen Themen dorten Rat und Belehrung zu holen, wenn ich mit den Darlegungen der Heutigen über gewisse Fragen und Sachverhalte nicht so recht zufrieden bin; wie zB. einmal in Sachen Maultiere und Maulesel, diesen seltsamen, höchst unterschiedlichen Pferd-Esel-Kreuzungen.

Bei der Gelegenheit möchte ich auch gern
allen Lesern meinen dynamischen Entwurf in den Farben schwarz-rot-gold vorstellen, der jedem auf Anhieb den Eindruck vermitteln kann, daß diese Farbkombination erstens ziemlich symbolisch aufgeladen ist und zweitens daher auch nicht fade und langweilig ist.

Aber nur, wenn ma weiß,
wofür die Farben stehen. Insofern ist es dieselbe Sache wie bei eim Individuum oder bei eim Volk. Nur wenn man sich selbst vergewissert und auch weiß, für was ma steht, kann man ohne Verbiegungen und Korrumpierungen seim eigentlichen Wesen gemäß sich entfalten.

Da die Medien,
soweit ich mich um Kontakt bemüht habe, von diesem Entwurf schwarz-rot-gold = vulkanische Farben keine Notiz nehmen wollen und es auch keiner Notiz für wert befinden, muß ich die Sache halt in den Raucher-Club stellen.

schwarz-rot-gold = vulkanisch

Gibt’s auch als schönen, kleinen Aufkleber,
(selbstverständlich ohne darübergelegtes Andreaskreuz) und ebenso nur als Flagge ohne Text drumherum,  mit dem man so einiges wie Auto, Netbook, Tasche usw. schmücken kann. Dezent auf diese Weise Flagge zeigen und nach außen nonverbal zu erkennen geben, daß man einen positiven Bezug zum eigenen Land und damit  zum Eigenen hat.