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…verbieten – verteufeln – verteuern …

31. Dezember 2008

Berlin,  31. 12. 08 Mi

Gegenüber den ‘Warnsprüchen’, die von staatswegen heute auf den Zigarettenschachteln stehen müssen und gut ein Drittel der Fläche einnehmen, waren die Sprüche in meiner Jugendzeit das Thema betreffend doch viel lustiger und farbiger und die verbreiteten sich einfach so, wurden nämlich freiwillig mit verschmitztem Lächeln weitergesagt. Sie klangen längst nicht so dröge wie ‘Rauchen kann töricht,,äh tödlich sein’ oder ‘Raucher sterben früher’ , sondern da ging es gleich richtig zur Sache wie bei jenem famosen Eckstein-Spruch – Seht ihr die Gebeine im Unterholz ? Das waren früher mal Raucher von Eckstein und Overstolz !   Eine Botschaft, die die Runde machte, ganz ohne Werbeagentur und Gesetzesinitiativen. Eckstein waren jene superstarken, kratzigen Zigaretten ohne Filter in giftgrüner Packung. Dürfte es mittlerweile wohl nicht mehr geben, oder ? Vor gut zehn Jahren sah ich sie noch irgendwo in eim Zigarettenautomaten. Und weil’s so schön war, noch einer. ‘Alkohol und Nikotin / rafft die halbe Menschheit hin. / Doch ohne Suff und Rauch / stirbt die andre Hälfte auch.’  Was lernen wir daraus ?  Dem Tod kann niemand wohl entgehen;  irgendwann ist die Uhr abgelaufen und sie bleibt stehen – so oder so.  Und darüber hinaus gibt es – wie mein Freund Georg zu sagen pflegt – unbegrenzt viele Möglichkeiten sich zugrunde zu richten. Meistens wird dann irgendeine Einseitigkeit total übertrieben also bis zum Exzeß getrieben. Bis zu dem Punkt, wo es nicht mehr (gut)geht. Tja, man kann alles treiben, sagte mein Großvater, aber, fügte er nach einer kleinen Pause hinzu, man kann es auch übertreiben. Wie wahr, denn allzu viel zerreißt den Sack. (Eine alte Müllerweisheit) Und weniger ist mehr. Eine Regel, die auch ganz gut auf das Rauchen selbst angewandt werden kann; denn eine gewisse Beschränkung erhöht den Genuß. Aber daß Rauchen mit Genuß zu tun haben könnte, ist, wie schon mehrfach betont, so gar nicht in die Diskussion um das Rauchverbot alias Nichtraucherschutzgesetz mit eingeflossen. Dieser Umstand ist eigentlich nur zu verstehen, wenn man begreift, daß für die Rauchfrei-Bewegung, also die fanatischen Raucherhasser, erstens von Genuß im Zusammenhang mit Rauchen nicht gesprochen werden darf und zweitens das Wort Genuß in deren Reihen eh einen schweren Stand haben dürfte, da sie wegen Aktionismus, Fanatismus und Unduldsamkeit nur selten zu Ruhe und Ausgeglichenheit vordringen, was wiederum eine Grundvoraussetzung für das Genießen ist. Bei den derzeitigen Minustemperaturen jetzt lernt man diese Leute langsam hassen und fragt sich, wieso solche eindimensionalen Fanatiker heute so einflußreich sein können. Nun, das scheint wohl ein Trend zu sein und ist typisch für unsere Zeit in vielen Bereichen – fast nur noch Idiologen und Volkserzieher, wo gesunder Menschenverstand und Pragmatismus vonnöten wären. Das alte Jahr jedenfalls hat schon mal einen Vorgeschmack davon gegeben, was von dieserart Weltverbesserern und Menschheitsbeglückern in Zukunft noch zu erwarten sein wird. Man muß sie leider ernst nehmen, denn sie haben noch viel vor und ihre Zuchtruten heißen verbieten verbieten verbieten, verteufeln verteufeln verteufeln und verteuern verteuern verteuern. (Demnächst mehr über die Pläne von Bätzing + Co)- Insofern sollten wir die Herausforderung annehmen und das neue Jahr mit guten Strategien und Aktionen gegen die systematische Ausgrenzung der Raucher ankämpfen.
Nur mit der lächerlichen Position, in die sie uns gebracht haben, kann und will ich mich nicht abfinden. Auch wenn ich mich wiederhole…vor der Tür oder auf der Straße im Gehen hektisch seine Zigarette zu rauchen bietet nur wenig Genuß und ist keine echte Alternative, gerade jetzt, wo der Winter mit Minusgraden die Leute bibbern läßt.
Allen Lesern hier, vor allem den passionierten Rauchern, ein gutes Neues Jahr 2009.

Raucherclub um 1630 (Collage)

Raucherclub um 1630 (Collage)