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… in Sachen Rauchen und Raucher …

30. November 2010

Berlin, 30. 11. 2010

Es ist mir noch immer schleierhaft,
wie die Langweiler von der Nichtraucherlobby es eigentlich geschafft haben, das Immitsch in Sachen Rauchen und Raucher zumindest in den gesellschaftlich maßgeblichen Kreisen so sehr ins Gegenteil zu verkehren.

Galten Raucher früher
als lässig, dynamisch, unkompliziert, vom Duft der großen weiten Welt umweht usw. – als Macher und abgeklärte Helden wie Humphrey Bogart et al., also als sympathisch und durchweck positiv anzusehen, so wird heute ziemlich das gegenteilige Bild suggeriert, als eine Anhäufung allein negativer Attribute stets im vorwurfsvollen Tone formuliert, nämlich sie seien haltlose, schwache Charaktere, der Sucht verfallen und damit krank, wie auch ein schlechtes Vorbild, eben tendenziell asozial.

Und daher sei es nur
recht und billig, daß man ihnen Stück für Stück die Räume immer enger mache, um sie auf rigide Art zur Einsicht zu drängen. Raucher raus ! Denn so etwas unfeines gehört sich nun nicht für drinnen, bäh !  So hat es Papa Staat mit Mutti jetzt schon vor fast drei Jahren erlassen.

Auf daß sich die uneinsichtigen Raucher
während der nächsten dreivier Monate wieder einen zu recht schlottern und sich beim Quarzen den Arsch abfrieren. Wer nicht hören will, muß fühlen, hört das uneinsichtige Kind, oder wer in Winterszeiten rauchen will, muß halt frieren.

Diese Demütigung
haben sich die pädagogisch-wertvollen Gumschen-Politiker mal wieder fein ausgedacht. Aber halt, die setzen ja nur um, was die Eumel von der EU ihnen serviert haben. (Mehr dazu hier)  Es ist schon reichlich absunderlich, wie eine solche Regelung Konsens werden konnte, einen noch immer beträchtlichen Teil der Bevölkerung aus missionärrischem Eifer konsequent die Tür zu weisen.

Nur weil es den Raucher
in Stätten der Gastlichkeit dann und wann nach eim Zeichen der Gastlichkeit, einer Zigarette nämlich, gelüstet, soll er mit eim Mal heute nun ein übler Mensch sein, den man eim räudigen Hunde gleich vor die Tür schicken darf,  sollte er sich erdreisten, tatsächlich sich eine Zigarette anzuzünden ?!  WIR MÜSSEN LEIDER DRAUßEN BLEIBEN !

Soweit in etwa der Stand der Dinge.
In dem Zusammenhang würde mich mal interessieren, wie denn die armen Bayern in diesen kalten Tagen mit dem totalen (absoluten oder unter was firmiert das eigentlich ?) Rauchverbot denn so zurecht kommen ?

Nun, was ist da eigentlich passiert ?
Die Raucher wurden also, und das ist ja das verrückte, in eim langen, anfänglich belächelten Prozeß so nach und nach immer mehr ins Visier genommen und medienwirksam an den Pranger gestellt; mit dem Ergebnis, daß sie in dieser verrückten Zeit inzwischen zu einer Art Reserveschurken avanciert sind, da man sich noch immer scheut, die wahren Schurken zu benennen.

Sie müssen nun als Prügelknaben herhalten,
damit auf einem Felde wenigstens gesellschaftlicher Fortschritt suggeriert werden kann (Nichtraucherschutz), da anderweitig auf allen anderen Feldern der Fortschritt so gar nicht mehr vorankommt, im Gegenteil.

Da wollen unsere Politoberen
die Nichtraucher umfassend  vor dem achso schädlichen Tabakrauch schützen und zeigen aktivistisch enorme Tatkraft, aber an allen anderen Ecken und Enden, wo Menschen zu schützen wären, zB. alte Menschen von brutalen Überfällen zu bewahren, Schüler vor Drangsalierungen durch Gleichaltrige vor allem mit Mihigru, und Frauen vor Vergewaltigern zu schützen, indem man eben nicht zuviele diesen Kalibers frei herumlaufen bzw. einreisen läßt und insgesamt die Gesellschaft vor einer ausufernden Kriminalität zu schützen, wäre eigentlich die Aufgabe, der sich die Politik zuvörderst annehmen müßte; denn die Gefährlichkeit eines gezückten Messers ist im konkreten Falle um ein Vielfaches höher anzusetzen als das kurzzeitige, ungewollte Einatmen von Tabakrauch.

Das sieht mir doch mehr
nach eim Nebenkriegsschauplatz aus, den man eröffnet hat, weil ma nicht weiß, wie mit den wahren, den massiven Problemen umzugehen ist; oder auch weil man vielleicht gar nicht will. Hauptsache die Leute sind wegen einer offensichtlichen Lappalie entzweit und fürs erste damit abgelenkt. Bleibt noch die Frage von oben.

Wie konnte es soweit kommen ?
Über den Keimprozeß hab ich schon einen Versuch  hier unternommen; aber als die Sache endlich in Fahrt kam, erfolgte ein Trommelfeuer aus Gesundheitsrhetorik, untermalt von quasi heiligen Erkenntnissen der Wissenschaft, in zahllosen medizinischen Studien dokumentiert und das alles dann mit eim Wust aus Zahlen und Tabellen angerichtet und dem staunenden Publikum vor die Füße geknallt.

Jaja, die Wissenschaft hat festgestellt,
daß Marmelade … und dann muß es wohl auch stimmen.
Komisch, ich muß gerade an Fahrradhelme denken; davon jedoch ein ander Mal.

Hätte aber noch anzukünden, daß die KALENDER-SPRÜCHE von Eo für 2011 zu haben sind. Der Sprüche-Kalender des Freestyle-Philosophen kostet 4 Euro + VK. Hier der Januar-Spruch. Übrigens kein Dreckfuhler; die zwei Eff sind im JPG-Format etwas zusammengerutscht

 

Wer noch nicht genug hat, kann hier weiterlesen. Auch ein interessantes Thema.

 

 

… Musikspur: Miles Davis – Time after Time …

… die Summe der Laster …

20. Februar 2008

19. 2. 08, Di

Mit eim gewissen Augenzwinkern hörte ich vor langer Zeit einen klugen Mann sagen – Die Summe aller Laster bleibt konstant. Und wahrscheinlich ist es auch so, vielleicht einmal abgesehen von den großen Asketen, jenen Wüstenheiligen aus der Spätantike, dieser lang anhaltenden Dekadenzzeit. Aber selbst die wurden von immer ärgeren Halluzinationen und geilen Anwandlungen geplagt, je ärger sie ihre Askese trieben, so daß man bei den Wüstenheiligen, die sich von Heuschrecken und solchem Geziefer ernährten, gleichsam von wirklich wüsten Heiligen sprechen kann, denn das eine bedingt das andere. Der heilige Antonius mit seinen unheiligen Versuchungen ist ja noch heute dem ein’ oder anderen bekannt. Der animalische Lebenstrieb, der wegen einer fixen Idee ausgetrieben und der Tür verwiesen wird, kehrt durch die Hintertür heimlich wieder zurück. Damals, als ich den Spruch zum ersten Mal hörte, dachte ich auch gleich Askese is Käse, weil in solcher Totalität total gegen die Natur. Auf eine gewisse Zeit aber gewiß nicht von Übel, im Gegenteil. Aber so war es auch mit dieser Haltung der frei gewählten Abstinenz zu anfangs gedacht. In der römischen Spätzeit jedoch neigte man zu ungesunden Übertreibungen, und meinte auf diese Weise ein gar gottgefälliges und gottergebenes Leben zu führen, weil so weit vom Alltag und den profanen Dingen entfernt und enthoben. Solche Anwandlungen und Übertreibungen nehmen auch in unseren Tagen immer mehr zu. Eine Verrücktheit, eine Einseitigkeit und eine monokausale Erklärungsweise und Schuldzuweisung jagt die nächste. Einmal erklärt man der ungesunden Lebensweise den Kampf, dann dem unkorrekten Denken, schließlich der Unvernunft , den Vorurteilen, dem unsolidarischen Verhalten usw. und irgendwann allen diesen Abweichungen zusammen. Aber wie gesagt, die Summe der Laster bleibt (im wesentlichern) konstant. Wer mit dem Rauchen aufhört, sucht für gewöhnlich nach eim Ausweg und nascht; irgendwelche süße Sachen, die sich bald als neue Pfunde bemerkbar machen. So und nicht anders sagte es auch letztens der belesene Arzt am Rande der Nietzsche-Lesung und zwar stark auf Amerika bezogen (hier müßte nun ein Link zu Rammstein stehen – We’re all living in America, Amerika is wunderbar) . Dort habe die Kampagne gegen das Rauchen (und damit zuallererst gegen die zu Asozialen gestempelten Raucher) die Lust am Rauchen in der Bevölkerung doch merklich gedämpft. Das könnte vordergründig als Erfolg verbucht werden, doch die erhofften Einsparungen, die man durch die Vermeidung von Risikofaktoren erhofft hatte, blieben aus, denn was auf der einen Seite gespart würde, müßte auf der anderen Seite durch die Behandlung von extremem Übergewicht, ja Fettsucht und diesen Krankheiten, die im Gefolge der Anti-Raucher-Maßnahmen exorbitant gestiegen seien, für die Behandlung der davon ausgelösten Krankheiten wie Diabetes etwa auf der anderen Seite wieder draufgelegt werden. Und darum solch ein Theater. Fürwahr eine pseudowissenschaftliche Milchmädchenrechnung, die viel Verdruß macht, aber nur wenig oder gar nichts einbringt.

Zum Schluß noch etwas konkretes. Da doch einige, die auf die Seite kommen , nach lustigen Schildern das Thema Rauchverbot und Raucher betreffend Ausschau halten, möchte ich hier einen Klassiker hier einstellen. ‘Wer den Raucher nicht ehrt …’ hat so etwa die Maße 14×18 cm, ist ein steifes, wetterfestes Schild und kostet 2 Euro. Erschienen in der Edition samasuras staubernte. Dieser Spruch ziert auch das Januar-Blatt der Kalender-Sprüche. Eine Ansicht zum Herunterladen auf der Eo-Seit, siehe Bloggroll. Demnächst weitere Motive wie RAUCHEN KANN TÖDLICH SEIN u. a.

  

(Das Schild ist übrigens nicht grau, sondern in 3 verschiedenen Hintergrundfarben erhältlich; aber das gibt die PDF-Vorlage leider nicht her.)

 

Wer den Raucher nicht ehrt…