Posts Tagged ‘Idiologen’

… Senkung der Zigarettenpreise

10. Oktober 2011

Berlin, 10. 10. 2011

Text bezieht sich auf eine historische Entscheidung vor ca. 60 Jahren.

Stöbern Sie gelegentlich
in alten Zeitungen und Magazinen ? Nein ?! Sollten Sie aber mal tun. Ist nämlich eine echt spannende Sache – immer wieder für Überraschungen gut; und man muß heutzutage auch keine Zeitungsstapel mehr anhäufen und durchwühlen, um in den Genuß zu kommen.

In Zeiten des Inets
ist es ein leichtes, an alte, wenn nicht uralte, Zeitungen und andere Periodika heranzukommen. Mit den heutigen Suchmaschinen ist das garnicht schwer, ma braucht dazu nur ein paar zielführende Begriffe und eventuell ein wenig Geduld.

So habe ich denn
in eim alten SPIEGEL die für uns Heutigen schier unglaubliche Meldung gelesen:

Was Westdeutschlands Raucher längst aufgegeben hatten, ist eingetreten: hinter dem kostspieligen Virginia-Qualm ihrer Ein-Groschen-Zigaretten zeigt sich ein neuer Hoffnungsschimmer auf eine Senkung der Zigarettenpreise. Im Bonner Bundestag steht die Neuordnung der Tabaksteuer auf dem Programm.

Aber das war Anfang der 50er Jahre,
heute geht es immer nur in die andere Richtung. Denn im Januar schlagen die Raubritter schon wieder zu und erhöhen aufs neue kräftig. Dabei ist der letzte Steueraufschlag noch gar nicht lange her; muß zum Juni gewesen sein, oder war es im Mai, da wurde die Tabaksteuer um satte 20 % angehoben !

Wenn das kein Wucher ist,
heiß ich Hannes. So langsam müßte ein jeder blicken, wie der Hase läuft. Jedes Fehlverhalten, dh. eigentlich nur, was die Gesellschaftsingenieure und Idiologen auf dem Kieker haben, soll nun geahndet und mit einer kontinuierlich in die Höhe getriebenen Strafsteuer teuer gemacht werden., um damit die Leute von ihrem jeweiligen Laster abzubringen oder alternativ kräftig dafür abzukassieren.

Wenn das nun mehr Europa
sein soll, möchte ich gerne auf mehr davon verzichten. Der Eurokrake, äh den Eurokraten ist nun einmal nicht zu trauen, da sie nichts anderes im Schilde führen, als im Namen der Gesundheit, Gerechtigkeit und Tolleranz und wat weiß ich noch alles, die Leute zu disziplinieren und zu maßregeln; und nicht zu vergessen zu schröpfen.

Das skandinavische Modell
für ganz Europa dürfte dann wohl nicht mehr so lange auf sich warten lassen. Und in Dänemark haben sie dieser Tage ja auch ein ganz neues Finanzfenster geöffnet, denn da ist eine Fettsteuer in Kraft getreten, die pro Kilo über 2 Euronen ausmacht und damit die Butter aus dem Stand um satte 50 Cent verteuert.

Ganz schön hochprozentig;
dagegen erscheinen die 20 % Tabaksteuererhöhung vom letzten Mal schon fast als human. … Und ist doch nach gängiger Rechtsprechung imgrunde Wucher.

Aber zurück zum Spiegel-Artikel,
die Tabaksteuersenkung kam schließlich nicht von ungefähr. Angesichts der speziellen Lage wollte der deutsche Fiskus nicht leer ausgehen und kam daher den Rauchern entgegen … Gegen die billigen Zigaretten auf dem Schwarzmarkt war anders schlecht anzugehen. Denn den US-Angehörigen im Land konnte die deutsche Politik so einfach wohl nicht den lukrativen Handel mit Zigaretten verbieten.

Und so sah das Problem damals konkret aus (SPIEGEL-Zitat):

Rund 1,6 Pfennig kostet heute die US-Zigarette unverzollt frei europäischen Hafen, und für 4,6 und meist sogar 9 Pfennig wandert sie schließlich in die Hände der deutschen Verbraucher.
Für die 1200 Zigaretten, die sich jeder US-Besatzer und -Angehörige monatlich in seinen Besatzungsläden abholen kann (pro Woche 15 Päckchen je 20 Stück), zahlt er ganze 0,5 Cents, das sind 2,1 Pfennig das Stück. „Wenn diese 1200 Zigaretten zum amerikanischen Durchschnittslebensstandard gehören, müßte das amerikanische Volk in absehbarer Zeit an Nikotinvergiftung zugrunde gehen“, bemerkte die „Süddeutsche Tabakzeitung“, das einflußreichste Blatt der deutschen Tabakwirtschaft, vor einem Monat spitz.

Hier noch ein letzter Auszug daraus.

Im Bundestag erklärte Bundesfinanzminister Schäffer letzte Woche trotz allem voll Optimismus, daß mit den Alliierten doch noch eine vernünftige Regelung zur Eindämmung des Schmuggels mit Besatzungswaren getroffen werden könne. Für ihn besteht das Tabaksteuer-Problem aus
einer einfachen kameralistischen Rechnung:
„Einer Steuersenkung stimme ich nur zu, wenn der durch die Preisverbilligung eintretende Mehrkonsum den Steuerausfall an der einzelnen Zigarette wieder wettmacht.“

Und wer den ganzen Artikel lesen will – bitte schön.

Ein wesentlich aktuelleres Thema findet sich dann noch auf eos-o-ton.

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… frohen Herzens genießen …

28. April 2011

Berlin, 28. 4. 2011, Do

Außerhäusig gemütlich sitzen
und rauchen (zu dürfen) war wie letztens festgestellt früher quasi eine Selbstverständlichkeit, heute dagegen schon eher unter die seltenen Glücksfälle zu zählen, so ausgedünnt sind mittlerweile, die Lokalitäten, die dies noch in geschlossenen Räumen gestatten.

Aber zum Glück ist jetzt
der Fröhling eingekehrt und der macht die Raucher fröhlich und gleich doppelt froh, denn nun ist es wieder möglich, gemütlich aushäusig zu sitzen und eine zu rauchen. Ein halbes Jahr nun wieder frohen Herzens genießen und keiner kann einen raus- oder weckschicken …

Es ist als ob das verlorene Paradies
zurückgekommen wäre. So sagte es einstmals Heinrich Lübke, wenn auch in eim anderen Zusammenhang.

Doch wie lange werden den Rauchern
diese Reservate ehemaligen unbeschwerten Genießens überhaupt noch erhalten bleiben ?  Wird es auch bei Straßencafés und Biergärten irgendwann demnächst neue Regelungen geben ?  Erst mal ganz vorsichtig eine Scheidung in Raucher- und Nichtraucherbereich ?

Habe zwar bislang
von Vorschlägen dieser Art noch nichts gehört, aber ich halte es nicht gerade für unwahrscheinlich. Man darf nicht vergessen – den Raucherhassern von der Antiraucherfront dürfte der Anblick fröhlich rauchender Männer und Frauen schier unerträglich sein, weil es sie an eine ihnen unangenehme Vorstellung gemahnen dürfte, nämlich, daß sich nicht gar soviel geändert habe, wenn ma die so qualmen sieht …

Und weil das bei diesen Gemütern
automatisch Groll hervorruft,  wird sie dies provozierende Bild sicherlich nicht kalt lassen und höchstwahrscheinlich Alpträume bei ihnen hervorrufen. Sie werden daher nicht ruhen, bis auch für den Außenbereich Regelungen zum Schutz der Nichtraucher Gesetz werden.

Und wenn ihnen auch
keine andere Begründung einfällt, als daß das Rauchen eben die Nichtraucher stört. Und destowegen dürfe man an deren Toleranz appellieren.

Das liegt nun einmal
in der Logik des Systems. Es würde mich also nicht überraschen, wenn in den nächsten Jahren so langsam eine Debatte betreffs Rauchen im gastronomischen Außenbereich beginnen sollte. So zumindest ist der Trend, wenn nicht endlich den häßlichen Idiologen und Manipulateuren Paroli geboten wird.

Im Land der begrenzten Unmöglichkeiten
sind sie wie immer schon ein paar Schritte weiter, wie ich letztens zufällig aufgestöbert habe. Da träumen die Transformer schon von rauchfreien Städten und rauchfreien Regionen wie auch davon, das Rauchen gänzlich ausmerzen zu wollen. Wegen der Volksgesundheit und so.

Was sind das nur für Nachtkappen
und eindimensionale Heuler !  Sind sich der eigenen, großen Tradition gar nicht mehr bewußt !  Eine Tradition, die von den indianischen Ureinwohnern vor Ankunft der Europäer gepflegt und ihnen als ein festes, kultisches Ritual war, eben zur Besiegelung gerade geschlossener Verträge das Kalumet, die Friedenspfeife zu rauchen,  .

Und davon wollen sie sich lösen,
weil sich die Burschen mit ihren Langweilergesichtern für der Weisheit letzten Schluß halten; einfach so, ohne jedes geschichtliche Bewußtsein gehen sie daran, eine alte Kulturtradition ihrer weitestgehend verdrängten Vorgänger auf dem Müllhaufen der Geschichte entsorgen. Man faßt es nicht bzw. sich selber an den Kopf.

Ob Jowo Goethe,
obwohl eingefleischter Nichtraucher, denn heute noch dichten würde:

Amerika, du hast es besser
als unser Kontinent, der alte,
hast keine verfallenen Schlösser
und keine Basalte.

Dich stört nicht im Innern
zu lebendiger Zeit
unnützes Erinnern
und vergeblicher Streit.

Wer für aussichtslose Sachen etwas übrig hat, bitteschön …

Vielleicht Interesse an Schreibkurs ?  Beginnt Mitte Mai …
Und hier noch der Verweis auf

frohen Herzens genießen’ oder wer wird denn gleich an die Decke gehen. Erst lesen, dann HB-Männchen kucken.

…Hauptsache rauchfrei…

29. Januar 2010

 

Berlin, 28. 1. 10 – Do

 Am Rauchen haben sich seit jeher die Geister geschieden, dh. seit der Tabak, dies großartige Geschenk Amerikas an Europa, um mit Ernst Jünger zu reden,  (der noch im hohen Alter von 100 Jahren und darüber gerne in Gesellschaft genüßlich eine Zigarette inhalierte und trotzdem ein biblisches Alter in geistiger Wachheit und physischer Spannkraft erreichte), auf unserem Kontinent heimisch wurde. Und das dürfte so etwa ein halbes Jahrtausend her sein. Die einen wußten das Geschenk zu schätzen, während die anderen sich nichts daraus machten und dem neuen Brauch so ganz und gar nichts abgewinnen konnten. Statt Behagen und einer wohligen Atmosphäre, wie sie ja auch vom Weihrauch durchgängig durch ständiges Nachschwenken für die katholische Messe geschaffen wird <vor gut eim Monat in der prachtvollen Klosterkirche zu Ettal erlebt und eingesogen> und mit simplen, angenehm riechenden Räucherstäbchen privat herzustellen ist, sehen sie nur Rauch, <den hier zu erst geplanten Zusatz verkneife ich mir lieber – ffS = freiwillige fröhliche Selbstzensur> den sie stinkend schimpfen, weil er ihnen vielleicht mal in die Augen steigen könnte. Früher fühlten sich die Nichtraucher vom Rauch belästigt, weil sie die Schwaden nicht sehen und erst recht riechen mochten, heute aber kommen sie mit der Wissenschaft im Bunde und gebärden sich wie ehedem religiöse Eiferer, da sie das Rauchen in jeder Form und möglichst überall untersagen und als einen Anschlag auf die Gesundheit (Passivrauchen !) gewertet wissen wollen. Nein, so schnell stirbt man nicht. Aber Verbote und verschärfte Kontrollen jeder Art liegen voll im Trend. Scheint mir eher eine neue Form von Hysterie zu sein, die bei durchgängig rational gesteuerten Angepaßten ausgebrochen ist, weil sie die größere Gelassenheit, die vielen Rauchern einfach <aber wirklich ! Das ist so wahr, wie alles, was ich hier schreibe> innewohnt sowie der ausgeprägten Hang zur spontanen Kommunikation, einfach nicht ertragen können und daher als eine ständige Provokation empfinden. Diesen arroganten Kerlen mit der Kippe im Schnabel, wie in den alten Filmen noch immer zu sehen, einmal Paroli bieten, aber so richtig und sie in die Knie zwingen, wo wir doch alle rationalen Argumente auf unserer Seite haben. So ungefähr mögen sie gedacht haben, die Gründer der Antiraucher-Bewegung, die sich stets von den dynamischen Rauchern ins Abseits gedrängt fühlten, bei den Partys, am Arbeitsplatz und erst recht in Kneipen und Diskos. Solch permanente Zurücksetzung kann schon zu eim abgrundtiefen Haß führen. Als biedere, humorlose Rationalisten immer nur hintan stehen zu müssen, das wurmt gewaltig. Und so gingen sie fürderhin das Problem an und machten sich verbissen und mit Erfolg an die systematische Enträucherung des Gesellschaftslebens in der westlichen Welt. Was sie vertraten, war rational und durch und durch vernünftig und fand von Seiten der Medizin und der Wissenschaft anhaltend Zuspruch. Die rationalen Gründe verstanden sie mit akademischen Gebrabbel und statistischem Zahlengeklingel schon bald für sich zu vereinnahmen. Fast jeder Raucher gab auch bald mit leichtem Augenzwinkern zu, daß es unvernünftig sei zu rauchen, weil gesundheitsschädlich, er es aber fürs erste eben noch nicht lassen könne. Er würde imgrunde schon gerne damit aufhören, weil es ja ein Laster sei, aber er schaffe es noch nicht – die irrationalen Gründe seien anscheinend noch zu stark. Orale Fixierung, Ersatzhandlung, das genüßliche Saugen an der Zigarette als Ausdruck eines großen Defizits während der Säuglingsphase usw. lauteten die Strategien, um die Raucher zu disqualifizieren und zu regressiven Säug- und Süchtlingen abzustempeln. Aber wer weiß, vielleicht ist genau das Gegenteil richtig, und das Rauchen, oder wie es ganz zu Anfang hieß, das Tabak trinken, läßt stets aufs neue eine alte Urerinnerung an den Anbeginn der physischen Existenz aufblitzen, nämlich das wohlige Saugen an der Mutterbrust. Wir Raucher stehen nun einmal dazu, die anderen sollen es sich von mir aus verkneifen. Aber schon Martin Luther sagte und wußte, aus eim verkniffenen, bzw. verzagten Arsch fährt kein fröhlicher Furz. Wer einträglich mit seinen Mitmenschen leben will, muß das Prinzip Leben und Lebenlassen verinnerlichen. Wem es aber daran gebricht, der sollte sich auch nicht anmaßen, einen Modus oder Verhaltenskodex zu erstellen, nach welchem sich dann alle zu richten haben bzw hätten. Langweiler und Verbotsjünger sollte man von wichtigen gesellschaftlichen Entscheidungen fernhalten, denn ihnen fehlt es sowohl an Verständnis als auch an Weitblick; und wenn man sie aber trotzdem in einflußreiche Sphären gelangen läßt, dann wird es fatal, denn sie betreiben und folgen nur ihrer eigenen Engstirnigkeit und Einseitigkeit und generieren für alle verbindlich nur ihre eigene Leere im Gefühl. Ja, statt sich den wirklichen Problemen mit Verve und Zielstrebigkeit zuzuwenden, hat man einen unseligen Kleinkrieg begonnen, der den Zusammenhalt zerstört und die Aufmerksamkeit gegenüber der Zukunftsgefahr vernebelt. Hauptsache rauchfrei – so deren Devise. Alles andere interessiert diese Leute nicht an der Zukunft. Rationale Kleingeister eben. Und mit solchen hatte es auch der olle Kestner zu tun, der sein Büchlein ‘Allerley Ergötzliches vom TABAC’ vor fast drei Jahrhunderten erscheinen ließ. Daraus die Vorrede und die Notwendigkeit, das Vergnügen am Rauchen in gleichgesinnter Gesellschaft zu verteidigen. Schon Kestner hatte mit diesen Heinis zu tun. 1715 war’s. Doch davon erst leider beim nächsten Mal. Aus aktuellem Anlaß, weil heute die künftigen Sanktionen, die sich die Eurokraken in Brüssel ausgedacht haben, bei BILD Online groß das Thema waren – Raucherpolizei – Aschenbecher-Verbot und Schauprozesse.
Übrigens war darüber in diesem Blogg hier schon einmal darüber zu lesen, und das vor gut anderthalb Jahren: Idiologen am Werk
 

Wer sich nach all den Bekloppt- und Behämmertheiten dieser Zeit zum Ausgleich nach etwas lustiger Entspannung sehnt, sollt noch hier klicken – zu Knut und zu Weiter Knut-Wetter.
 

 
 
 

 

 
 

…Musikspur: Johann Sebastian Bach – Air…

 
 

Zur Sprücheschmiede

 

 

…ein guter Tag für die Raucher…

30. Juli 2008

Berlin, den 30. 7. 08 Mi

Ein Urteil, das Wellen schlägt. Gut so. Dann sehen nämlich die Idiologen und Verbotsjünger endlich einmal, daß es nicht immer weiter unangefochten ihrer Nase nach geht und daß die Gegenseite durchaus zu punkten weiß. Das rigide Gesetz nun in Teilbereichen fürs erste gekippt. und damit als nicht verfassungskonform vom Bundesverfassungsgericht abgewiesen. Vielleicht zieht nun ein wenig mehr Vernunft in die Debatte ein. Im Grunde geht es doch nur um einen verträglichen Kompromiß, den es zu finden gilt und mit dem beide Seiten leben können, weil die Interessen der einen wie auch der Gegenseite berücksichtigt werden. Warum läßt man die Menschen und die Wirte nicht einfach selbst entscheiden, wie sie es halten wollen und für sich gemütlich finden, ob nun mit Zigarette und Rauch, wie es die Raucher vorziehen, oder in rauchfreier Umgebung wie es den Nichtrauchern lieber ist. Warum soll es nicht unterschiedliche Orte und Lokale geben für beide Bedürfnisse ? Es kann doch dann jeder selber entscheiden, was ihm von Fall zu Fall besser gefällt; und was geht es den Staat an, also unsere Regierung und vor allem die Eurokraken im abgehobenen Brüssel, wie die Leute jeweils ihren Feierabend verbringen, ob beim Bier oder mit eim Tee, ob mit anderen oder einfach allein, ob mit Zigarette dabei oder nicht. Denke, das sind ziemlich elementare Freiheiten, die der Staat eben nicht zu beschneiden hat. Nur weil einige Miesepeter zusammen mit irgendwelchen karrieregeilen und fanatischen Medizinern und profitlüsternen Pharmastrategen etwas ausgekungelt haben (statt öffentlich zu rauchen, soll man in Zukunft wie in Amerika kurz auf die Toilette gehen, um stimmungshebende Pharmaka zu schlucken), sollen die Raucher nicht mehr in gleichgesinnter Runde ihrem Freizeitvergnügen nachgehen dürfen. Das nenn ich doch nur ein schäbiges, überaus mißgünstiges In-die -Suppe-spucken. Von eim ehrlichen Kompromiß war von dieser Seite die ganze Zeit nichts zu vernehmen, denn sie waren mit pseudowissenschaftlicher Rhetorik und einer verletztenden Polemik steif und stur auf einen glatten Durchmarsch aus. Aber heute ist ihnen selber gehörig in die Suppe gespuckt worden und das zu recht. Salopp gesprochen hat das Gericht gesagt, so geht es aber nicht ! Das Existenzrecht eines Wirtes (mit seiner Kneipe sein Auskommen zu erwirtschaften), und damit die freie Verfügung über das Eigentum, ist höher zu bewerten als die neuen idiologischen Rigorismen im Namen einer plötzlich neu entdeckten Volks- pardon Bevölkerungsgesundheit. Die Entscheidung wird bei nicht wenigen große Zustimmung hervorrufen, davon bin ich überzeugt, andere aber werden erkennen, daß ihre Bäume nicht in den Himmel wachsen und daß es auch in die andere Richtung gehen kann. Wollen wir also hoffen, daß nun eine vernünftige und für alle halbwegs befriedigende Lösung dieses (künstlich entfachten) Problems gefunden werden kann. Aber dieses Stimmungsbild muß ich noch nachtragen, als ich die Meldung gegen eins unterwegs aus den Nachrichten vernahm, konnte ich einen Jubelschrei weißgott nicht unterdrücken und ich muß sagen, er war fast so stark wie bei dem dritten deutschen Tor in der 90. Minute im EM-Halbfinale gegen die Türkei.

 

 

…Idiologen am Werk…

14. Mai 2008

 

13. 5. 08

Wie man hier lesen kann, hab ich von Anfang an zu dieser Sachlage meine eigene Meinung (jaja sehr wohl, denn sonst stünde sie nicht hier) und in manchem auch eine höchst eigene Methode interessantes Material aufzutun; kurz, ich habe ein Faible für alte Zeitungen. Wirklich nicht uninteressant, sehr oft erhellend und zuweilen regelrecht frappierend. So war es denn auch vor einigen Tagen, als ich mir von dem großen Stapel eine alte Zeitung (die FAZ vom 31. 1. 07) zog und dann auf wundersame Weise fündig wurde,den Morgenkaffee in der Hand. Ein Artikel nämlich zum Thema, der wirklich keine Zweifel übrigläßt, was den wahren Charakter dieser Kampagne angeht, die da von volksfernen EUrokraten ausgeheckt und nun als Gesetz mit Verboten und Sanktionen über die Völker in der EU gestülpt wurde. Lapidar kann man sagen: Den Rauchern wird quasi von ‚höchster‘ Stelle offen der Krieg erklärt. Die hervorgehobene Beitext zum Bild von EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou lautet unmißverständlich Gesundheitskommissar Markos KYPRIANOU will aus der Europäischen Union eine rauchfreie Zone machen.
Nicht der Nichtraucherschutz ist das Ziel sondern die Raucher sollen abgewickelt werden.
Nachtigall, ik hör dir trapsen. Wenn das kein Missionar ist ! In meinen Augen aber mehr ein Missionarr, der sich missionärrisch gebärdet. Da sind eindeutig Idiologen am Werk. Damit das nicht bloß so hingesprochen ist, hier paar Ausschnitte aus dem wunderbar deutlichen Artikel. Und als dieser in der Zeitung stand, glaubte man (als Raucher) ja noch, daß man derlei Geblubber nicht allzu ernst nehmen müsse.

Die EU fordert
umfassende Rauchverbote

Keine Ausnahmen für Gaststätten /
Schutz am Arbeitsplatz

31. 1. 07

hmk. BRÜSSEL, 30. Januar. EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou hat sich für ein umfassendes Rauchverbot in öffentlichen Räumen, Gaststätten und Restaurants in der Europäischen Union ausgesprochen. „Ich hoffe, dass es am Ende meiner Amtszeit in allen 27 Mitgliedstaaten und damit auch in den 16 Bundesländern ein solches Rauchverbot gibt“, sagte Kyprianou am Dienstag in Brüssel anlässlich der Präsentation eines Konsultationspapiers der Europäischen Kommission zur europäischen Raucherpolitik. …..
Die Mitgliedstaaten sollten sich bewusstmachen, dass Rauchverbote populär seien, sagte der Kommissar. Rund 80 Prozent der Europäer hätten sich in einer EU-Umfrage für Rauchverbote ausgesprochen. In Ländern, in denen es solche Verbote schon gebe, sei der Anteil noch höher. Nach Angaben von Kyprianou sterben jedes Jahr 80 000 Menschen an den Folgen des „Passivrauchens“, 20000 davon seien Nichtraucher.

Die Kommission kommt in dem Konsultationspapier zu dem Schluss, dass ein umfassendes Rauchverbot am Arbeitsplatz, in öffentlichen Räumen, Bussen und Bahnen sowie der Gastronomie der Gesundheit der Bevölkerung den größten Nutzen brächte. Angesichts der unwiderlegbaren Beweise, dass Zigarettenrauch den Raucher selbst und die Menschen in seiner Nähe schädige, könne daran kein Zweifel bestehen, sagte Kyprianou. Dabei müsse man auch über ein Rauchverbot auf öffentlichen Plätzen unter freiem Himmel nachdenken, an denen Menschen eng beieinanderstünden, zum Beispiel in der Nähe von Eingängen zu Gebäuden. Ein Vorteil eines umfassenden Verbots sei auch, dass es leichter durchgesetzt werden könne als ein Verbot mit Ausnahmen für bestimmte Gaststätten. Außerdem könne man den Menschen so leichter beibringen, dass Rauchen nicht normal ist.

 

Und die, die‘s noch immer tun und nicht lassen können, die Raucher also, wohl auch nicht. Dann meint er damit wohl unmißverständlich, daß die Raucher irgendwie alle plemplem sind. Und so einer ist dann für die Gesundheit zuständig Glaub, ich muß mich wiederholen, da sind – siehe Titel. Echt, harter Tobak. Und wenn es nach diesem da geht, soll auch das Rauchen im Freien verboten werden.

 

<kompletten Artikel gerne auf Anfrage>
 

 

…die ungastlichen Gastronomen…

21. Januar 2008

21. 1. 08 Mo

Als Raucher hat man es derzeit wahrlich nicht so leicht, aber das können eingefleischte Nichtraucher nicht verstehen; wie sie auch sonst vieles einfach nicht verstehen können. Habe dahero meine Cafébesuche radikal eingeschränkt, kann schließlich meinen Kaffee hier im Laden trinken, am runden Marmortisch mit Blick durchs große Fenster zur belebten Straße hin. Ist fast wie im Café, besonders wenn Gäste da sind, aber man muß eben nicht vor die Tür, wenn man eine rauchen will. Es ist leider so, die allermeisten (muß man schon sagen) Cafés und Kneipen in Berlin haben das Gesetz eilfertig, ja praktisch ohne Vorwarnung umgesetzt. Die Leute nehmen es hin, auch wenn viele innerlich grollen. Man beugt sich fürs erste der höheren Gewalt, aber es gibt nicht wenige, die sinnen auf Abhilfe. Wieso knicken die alle einfach so ein bei solch eim Schildbürgerstreich, frage ich mich. Die Gastronomen verhalten sich gegenüber ihren Gästen, vor allem denen gegenüber, die solange Stammgast waren, doch sehr ungastlich, denn sie schicken ihn kompromißlos vor die Tür, falls ihm das Verlangen nach einer Zigarette einfach überkommt. Aha, das ist nicht bloß starker Tobak sondern schon mehr ein ächt hundsföttischer Zug (wie mein Barockfreund Johann Beer sagen würde), die Raucher, die früher immer willkommen und sehr reichlich vertreten waren mit Hunden gleichzusetzen, denen auch vor diversen Geschäften per Schild WIR MÜSSEN LEIDER DRAUßEN BLEIBEN ! der Zutritt verwehrt wird. Vor allem deshalb unverständlich, da doch der Staat den Wirten eine Übergangszeit von eim halben Jahr – also bis in den Sommer hinein – eingeräumt hat. Tja, wenn die von Anfang diese Schiene fahren, haben sie mich fürs erste zumindest als Gast verloren. Kann mir auch vorstellen, daß auch andere daraus ihre Konsequenzen ziehen und ihre Zusammenkünfte, bei denen auch gequalmt werden darf, daher lieber privat organisieren. Im privaten Kreise ist es auch lustig, und das Bier ist zudem erheblich billiger. Die Gastronomen sollten sich also überlegen, mit wem sie sich verbünden, mit ihren Gästen, die ihnen die Existenz ermöglichen oder mit der Staatsgewalt und den derzeit dort maßgeblichen Idiologen ? Diese Entscheidung sollten die Wirte sich nicht so leicht machen, denn wenn man für eine Weile von seiner Stammkneipe weckbleibt, gewöhnt man sich leicht daran… Bin echt mal gespannt, wie am Ende diesen Monats die Zahlen aussehen, wenn die erste Bilanz gezogen wird. Wenn da nun Wehklagen ertönt, dürfte sich mein Mitgefühl in Grenzen halten. Begründung siehe oben. Oder um es konkreter zu sagen – in 21 Tagen war ich bislang ein einzges Mal im Café Hardenberg, das ich bis dahin mehr als 15 Jahre ziemlich regelmäßig besuchte. In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, wie halten es andere, die hier mitlesen, die ebenfalls an ihren vertrauten Orten fürs Rauchen vor die Tür geschickt werden ?! In meinen Augen hat das einfach keinen Stil.

Am Ende noch ein paar Worte zur Raucher-Lesung – war ein toller Erfolg, es gab im Anschluß eine lebhafte, hochinteressante Diskussion, die Hälfte davon etwa Nichtraucher, in der ziemlich Konsens bestand, daß die Politiker mit dieser rigiden Fassung des Antiraucher-Gesetzes doch weit über das Ziel hinausgeschossen seien und daß dies ominöse Gesetz wohl dem steten Wirken eines Netzwerkes, der Nichtraucherlobby nämlich, zu verdanken sei. Die Stücke aus 400 Jahren kamen jedenfalls gut an. Werde bei Gelegenheit das ein oder andere mal hier reinstellen. Damit jeder sieht – solcherart Debatten gab es in der Geschichte schon des öfteren. Ist schließlich nicht das erste Mal, daß sich Puritaner und Eiferer und andere indolente Personen zusammentun und auf eine arschige Weise wirksam werden wollen.

Das Programm ‘Wer den Raucher nicht ehrt …’ kann übrigens gebucht werden. Die Gedichte und Texte haben viel Witz und Humor und sprechen jedem Raucher aus der Seele und können durchaus auch von toleranten Nicht- oder Ex-Rauchern goutiert werden. Die Lesung hat eine Dauer von ca. 60 Minuten. Kontakt am besten über die Eo-Seit.