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… Senkung der Zigarettenpreise

10. Oktober 2011

Berlin, 10. 10. 2011

Text bezieht sich auf eine historische Entscheidung vor ca. 60 Jahren.

Stöbern Sie gelegentlich
in alten Zeitungen und Magazinen ? Nein ?! Sollten Sie aber mal tun. Ist nämlich eine echt spannende Sache – immer wieder für Überraschungen gut; und man muß heutzutage auch keine Zeitungsstapel mehr anhäufen und durchwühlen, um in den Genuß zu kommen.

In Zeiten des Inets
ist es ein leichtes, an alte, wenn nicht uralte, Zeitungen und andere Periodika heranzukommen. Mit den heutigen Suchmaschinen ist das garnicht schwer, ma braucht dazu nur ein paar zielführende Begriffe und eventuell ein wenig Geduld.

So habe ich denn
in eim alten SPIEGEL die für uns Heutigen schier unglaubliche Meldung gelesen:

Was Westdeutschlands Raucher längst aufgegeben hatten, ist eingetreten: hinter dem kostspieligen Virginia-Qualm ihrer Ein-Groschen-Zigaretten zeigt sich ein neuer Hoffnungsschimmer auf eine Senkung der Zigarettenpreise. Im Bonner Bundestag steht die Neuordnung der Tabaksteuer auf dem Programm.

Aber das war Anfang der 50er Jahre,
heute geht es immer nur in die andere Richtung. Denn im Januar schlagen die Raubritter schon wieder zu und erhöhen aufs neue kräftig. Dabei ist der letzte Steueraufschlag noch gar nicht lange her; muß zum Juni gewesen sein, oder war es im Mai, da wurde die Tabaksteuer um satte 20 % angehoben !

Wenn das kein Wucher ist,
heiß ich Hannes. So langsam müßte ein jeder blicken, wie der Hase läuft. Jedes Fehlverhalten, dh. eigentlich nur, was die Gesellschaftsingenieure und Idiologen auf dem Kieker haben, soll nun geahndet und mit einer kontinuierlich in die Höhe getriebenen Strafsteuer teuer gemacht werden., um damit die Leute von ihrem jeweiligen Laster abzubringen oder alternativ kräftig dafür abzukassieren.

Wenn das nun mehr Europa
sein soll, möchte ich gerne auf mehr davon verzichten. Der Eurokrake, äh den Eurokraten ist nun einmal nicht zu trauen, da sie nichts anderes im Schilde führen, als im Namen der Gesundheit, Gerechtigkeit und Tolleranz und wat weiß ich noch alles, die Leute zu disziplinieren und zu maßregeln; und nicht zu vergessen zu schröpfen.

Das skandinavische Modell
für ganz Europa dürfte dann wohl nicht mehr so lange auf sich warten lassen. Und in Dänemark haben sie dieser Tage ja auch ein ganz neues Finanzfenster geöffnet, denn da ist eine Fettsteuer in Kraft getreten, die pro Kilo über 2 Euronen ausmacht und damit die Butter aus dem Stand um satte 50 Cent verteuert.

Ganz schön hochprozentig;
dagegen erscheinen die 20 % Tabaksteuererhöhung vom letzten Mal schon fast als human. … Und ist doch nach gängiger Rechtsprechung imgrunde Wucher.

Aber zurück zum Spiegel-Artikel,
die Tabaksteuersenkung kam schließlich nicht von ungefähr. Angesichts der speziellen Lage wollte der deutsche Fiskus nicht leer ausgehen und kam daher den Rauchern entgegen … Gegen die billigen Zigaretten auf dem Schwarzmarkt war anders schlecht anzugehen. Denn den US-Angehörigen im Land konnte die deutsche Politik so einfach wohl nicht den lukrativen Handel mit Zigaretten verbieten.

Und so sah das Problem damals konkret aus (SPIEGEL-Zitat):

Rund 1,6 Pfennig kostet heute die US-Zigarette unverzollt frei europäischen Hafen, und für 4,6 und meist sogar 9 Pfennig wandert sie schließlich in die Hände der deutschen Verbraucher.
Für die 1200 Zigaretten, die sich jeder US-Besatzer und -Angehörige monatlich in seinen Besatzungsläden abholen kann (pro Woche 15 Päckchen je 20 Stück), zahlt er ganze 0,5 Cents, das sind 2,1 Pfennig das Stück. „Wenn diese 1200 Zigaretten zum amerikanischen Durchschnittslebensstandard gehören, müßte das amerikanische Volk in absehbarer Zeit an Nikotinvergiftung zugrunde gehen“, bemerkte die „Süddeutsche Tabakzeitung“, das einflußreichste Blatt der deutschen Tabakwirtschaft, vor einem Monat spitz.

Hier noch ein letzter Auszug daraus.

Im Bundestag erklärte Bundesfinanzminister Schäffer letzte Woche trotz allem voll Optimismus, daß mit den Alliierten doch noch eine vernünftige Regelung zur Eindämmung des Schmuggels mit Besatzungswaren getroffen werden könne. Für ihn besteht das Tabaksteuer-Problem aus
einer einfachen kameralistischen Rechnung:
„Einer Steuersenkung stimme ich nur zu, wenn der durch die Preisverbilligung eintretende Mehrkonsum den Steuerausfall an der einzelnen Zigarette wieder wettmacht.“

Und wer den ganzen Artikel lesen will – bitte schön.

Ein wesentlich aktuelleres Thema findet sich dann noch auf eos-o-ton.

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…Fragen und Antworten…

3. Juni 2009

 
 

 

 

Fragen und Antworten

Berlin, 3. 6. 09 Mi

Wie gut, daß es das Inet gibt; und ebenso, daß es hier den Raucher-Club gibt. Denn der erteilt in Sekundenschnelle Auskunft bei manch brennenden Fragen wie diese etwa, ‘raucht gerald Depardieu?‘, die jemand in die Suchmaschine eingegeben hat und dann prompt in der Galerie der Raucher landet und dort den genüßlich paffenden Gérard vor die Augen bekommt. Die Frage dürfte damit zweifelsfrei beantwortet sein. Befragen Sie mich also bitte mit einer Antwort. Wenn alle Fragen sich so leicht und eindeutig beantworten ließen ! Aber soviel man auch weiß, die Fragen bleiben – mag die ein oder andere in eim klaren Moment auch eine befriedigende und stimmige Antwort erhalten. Immer wieder irre, wie die Leute auf die Seite hier stoßen, es sind ja beileibe nicht alles Freunde des blauen Dunstes – ganz im Gegenteil — die sich in den Raucher-Club verirren, der sich übrigens schon in der Titelzeile ‚Wider den Irrsinn der Raucherdiskrimierung‘ unmißverständlich kenntlich macht. Oder was soll man von einer Suchanfrage diesen Wortlauts halten – maßnahmen zur eindämmung des Rauchers ? So jemand muß doch denken, im falschen Film gelandet zu sein oder macht er‘s gerade deswegen ? Um den Blutdruck auf Touren zu bringen ? Glaube, das werde ich nie erfahren. Vielleicht ja nur aus Langeweile und weil im Büro gerade nichts los ist. Was weiß ich. Da kommt mir der alte Wehner mit Pfeife und schiefem Mund in den Sinn; und zwar in jener Szene, als er dem bohrend fragenden Aus-Bonn-Berichter Èrnst Dieter Lueg barsch Bescheid gibt: Herr Lüg, Sie wissen nichts !  Ich weiß nichts !  Keiner weiß was !  Punkt. Ausrufezeichen. Schluß aus, Ende der Durchsage. Aber mit einigen spontan eingegebenen Worten oder Spruchfetzen angeln zu gehen, ist ein Vergnügen, das ich zu schätzen weiß und mir immer mal gönne. Man landet dabei auf den verrücktesten Seiten und immer wieder gar nicht mal selten, gelingen sehr interessante Treffer. Man landet dabei nicht bloß auf virtuellen Seiten, sondern im übertragenen Sinne ein wenig im Kopf und somit auch in der Gefühlswelt ihres Creators. Daneben spiele ich dies Spiel auch immer mal, um zu testen ob eine bestimmte Formulierung, eine Titelzeile oder ein Spruch ebenso wie ein reizvolles Sprachbild in den Weiten des Inets schon einmal gedacht und ausgedrückt wurde. Und das ein und andere Mal immer wieder gelegentlich wie bei dem schönen Titel ‚Die Befahrung der Stille‘ erscheint wirklich nur der eine Eintrag; und der ist aus dem eigenen Blogg, wo die Zeile auch steht. Für einen Moment lang ein erhebendes Gefühl. Aber wenn eine bestimmte Prägung, ein Wort oder so, das man selbst in der Mache hatte, wie damals bei dem Dummland-Text, dann mehrfach und irgendwann paarhundert- oder paartausendfach von Gugel aufgeführt werden, freut man sich nicht minder. Weil soviele andere auch ähnliche Schlüsse gezogen und Verknüpfungen hergestellt und eins und eins zusammengezählt haben oder sich auf einmal dieses Sprachgebrauchs bedienen. Dann muß an dem Spruch oder der Abkürzung ja was dran sein !  So gesehen ist das Inet schon ein fantastische Überkreuzmaschine, die Verknüpfungen und Verbindungen möglich macht, die vordem nicht so recht vorstellbar waren. (Über dieses Thema demnächst mehr auf eos-o-ton). Da die Raucherei heute ein bißchen zu kurz gekommen ist und mehr Mittel zum Zweck war, hier nun endlich die zweite Lieferung für die Galerie der Raucher, sintemal Gérard Depardieu sich dort schon ein wenig einsam fühlen dürfte; nur wird es keine scharfe Braut sein, die sich jetzt zu ihm gesellt, sondern mehr ein lustiger, grüner Geselle, der seit Kindertagen schon unser Mitgefühl hat und dem wir nach all dem Ungemach das Pfeifchen doch hoffentlich wohl alle gönnen. Und dem, der es gezeichnet hat, auch. Denn Wilhelm Busch war ein großer Freund des Tabaks und, möglicherweise, ohne diesen auf seine vielen, tollen Ideen, Bildergeschichten und witzigen Ideen gar nicht gekommen. Und den Menschen, vor allem den Kindern seit drei vier Generationen wäre eine Menge an vergnüglicher Unterhaltung vorenthalten worden. Er braucht, wie man lesen kann, den Tabak, um so kreativ und produktiv sein zu können und konzentriert zu arbeiten, gleichermaßen zur Anregung wie zur Entspannung. Und da sage noch jemand, der Tabak habe nur Negatives und Verdrießliches im Gefolge. Aber das wollen die Raucherhasser und militanten Onkels, äh kompromoßlosen Nichtraucher natürlich nicht sehen, geschweige denn anerkennen. Allen passionierten Rauchern und Wilhelm Busch-Freunden diese verschmitzte Hymne auf die Gesundung nach langer Krankheit; herübergereicht in den Farben von Eo. 

 

 

 

 

eo_scheinder_wbusch_frosch
 

 

 

 

 

 

Drei Wochen war der Frosch sooo krank !
Jetzt raucht er wieder  – Gott sei Dank !

 

 

 

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…Musikspur: …Tobackspfeife… J. S. Bach / Notenbüchlein…