Posts Tagged ‘Imagekampagne’

… ein wirklich großes Jubiläum – vergessen ?!

31. Dezember 2011

Schon komisch, oder ?

Berlin, 30. 12. 11 – Fr

Kurz bevor das Jahr 2011
zu Ende geht, hätte ich hier im Raucher-Club noch ein gutes Schmankerl anzubieten, das Hauptthema betreffend, also das Rauchen.

Und zwar handelt es sich dabei
um ein fürwahr historisches Ereignis, das keinesfalls vergessen werden sollte und stattdessen eigentlich groß hätte gefeiert und erinnert werden müssen, sintemal es ja die Voraussetzung dafür ist, um der bzw. unserer (derzeit so sehr als Laster verschrieenen) Leidenschaft, die hier Thema ist, überhaupt frönen zu können.

Nun, um was geht es ?
Um ein wirklich großes Jubiläum, und das meint um nicht weniger als ein 500jähriges. Nur seltsam, daß daran nicht erinnert wurde – mit keim Sterbenswörtchen; und überaus seltsam ist, daß die ansonsten so jubiläenversessenen Medien gerade darüber so stillschweigend hinweckgegangen sind. Kann man so sagen, jetzt wo das Jahr praktisch rum ist.

Ob auch da möglicherweise eine Anweisung
von ganz oben vorlag , wie man in diesen Tagen öfters zu hören kriegt ? Aber nicht allein die Presse und Museumsleute und Erinnerungsvermarkter hielten sich merkwürdig bedeckt, auch die Branche selbst unternahm keinerlei Anstalten, um anläßlich dieses Jubiläums eine großangelegte Imagekampagne zu starten.

Auf diesbezüglichen Seiten
war nichts dergleichen zu finden und auch ein Versuch meinerseits, also via Raucherclub, mit einigen Geschäftsträgern und Interessenvertretern aus der Tabakbranche in Kontakt zu kommen und konkrete Vorschläge zu machen, stieß leider auf taube Ohren. Der Deutsche Zigarettenverband ließ mir erst gar keine Antwort zukommen.

Anscheinend backen die inzwischen
ziemlich kleine Brötchen, ihrem defensiven und wenig selbstbewußten Slogän – Genuß braucht Verantwortung – nach zu schließen.

Irgendwie hat es den Anschein,
als trauten die sich nicht mehr viel, so daß ma meinen könnte, da seien auch nur noch Leisetreter an den entscheidenden Stellen positioniert.

Vor soviel Jahren, eher wohl Jahrzehnten,
waren sie noch mutiger und kesser, denn damals plakatierten sie attraktive Raucher und Raucherinnen im Großformat und das mit dem Bekenntnis versehen – Ich rauche gern.

Aber heute ziehen sie nur
den Schwanz ein. Oder wie anders ist es zu erklären, daß die Tabakindustrie tuttiquanti ein solch rundes Jubiläum gänzlich unerwähnt läßt und nicht als willkommene Werbung für ihr Produkt selbstbewußt herausstellt ? So hätte man in überzeugender Weise die gesamten kulturhistorischen Wirkungen und Ausstrahlungen des Tabaks auf dessen vielfach kreative Konsumenten in einigen wenigen Schlaglichtern eingängig in Szene setzen können – schon allein der eigenen Kundschaft zuliebe und der Gesellschaft im Ganzen zur Information.

Wie kann man sich einen solch präzisen
historischen Traumpaß nur entgehen lassen ?! frägt Eo ungläubig. Jetzt wo Weihnachten grad vorbei ist, das wie jeder weiß als Wiederkehr der Heiligen Nacht Jahr für Jahr glanzvoll zelebriert wird.

Aber egal.
Wenn nun keiner an das große Jubiläum erinnern mag, dann will ich es halt tun. Wie schon in eim anderen Beitrag zu lesen war, ist der Tabak neben Mais, Kartoffel und anderen Kulturpflanzen und Früchten als ein großes Geschenk Amerikas an Europa zu betrachten.

Und die Ankunft der würzigen Blätter,
deren Rauch mit Behagen inhaliert werden kann, also die Ankunft des Tabaks in Europa jährt[e] sich just dieses Jahr zum 500. Mal …

Hier nun eine kleine Notiz aus eim alten Lexikon:
Nach Europa gelangte die erste Nachricht vom Tabak durch Kolumbus, der 1492 die Eingebornen von Guanahani zylinderförmige Rollen von Tabakblättern, mit einem Maisblatt umwickelt, rauchen sah. Fra Romano Pane, den Kolumbus auf Haïti zurückgelassen hatte, machte 1496 Mitteilungen über die Tabakpflanze an Petrus Martyr, und durch diesen gelangte dieselbe 1511 nach Europa.
(Demnächst mehr, sowie Quellenangabe.)

Echt eine schwache Leistung,
möcht ich meinen, wo die Damen und Herren Journalisten bei Jahrestagen und Jubiläen in der Regel gern sich lang und breit auslassen, und das nicht zuletzt weil man ja diese Geschichten wie auch Nachrufe schön im voraus produzieren kann und dann nur aus der Schublade zu ziehen braucht.

Hier hätte ich noch ein anderes Jubiläum
anzubieten; ist zwar schon paar Jährchen her, wo es aktuell war, aber dafür war’s zum 1500. Male.

Und noch was,
die neuen KALENDER-SPRÜCHE 2012 von Eo finden sich hier.