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… Antirauchersprüche …

31. Januar 2011

 

Berlin,  30. 1. 2011 So

Staune ja immer wieder,
wenn ich mich für diesen Blogg  in die Statistiken vertiefe, wie viele, dem Rauchen an und für sich negativ eingestellte Leute doch hier im Raucherclub landen.

Die geben zumeist so seltsame Begriffe
wie Antirauchersprüche ein und finden sich dann in einer virtuellen Qualmbude wieder. Schon kurios, der Casus macht mich lachen. Aber vielleicht ziehen sie auch gerade wieder Leine und hüsteln einmal kurz indigniert.

Oder sie suchen einen besonderen Kick,
um ihr Mütchen zu kühlen. Ganz vereinzelt hinterlassen sie dann auch Spuren und ergehen sich in Gehässigkeiten und anderen unschönen Verhaltensweisen.

Hatte da nämlich mal einen,
den ich löschen mußte bis auf eine kleine Kotzprobe, weil es einfach zu ekelig war und noch dazu zu eim überaus langen Sermon ausgewalzt war. Hat mir dann einige Einblicke in eine bornierte, verkorkste Seele gewährt. Dann doch lieber rauchen !

Und wenn mir einer erzählen will
was, du rauchst (noch) ! – dann sag ich ihm gleich – ja und, was spricht denn dagegen ?  Ich renn ja auch nicht ständig in die Apotheke und hol mir dies und das gegen dieses und jenes Wehwehchen. Und außerdem mag ich es nicht, wie es in Apotheken so riecht.

Also Distanz wahren;
war ja zum Glück bislang nur in seltenen Fällen genötigt, einen Pillenladen aufzusuchen. Dann doch lieber eine verruchte, verrauchte Kneipe oder ein ebensolches Café. Aber die hat das dämliche Rauchverbot bis auf einen winzigen Rest schon gekillt.

Meine Devise daher –
lieber keine Medikamente aus der Apotheke und dafür lieber eine rauchen. Denke mal, das schadet auch nicht mehr als die Pillen und Pastillen, die sich die Leute stattdessen ständig so reinpfeifen. Nun, irgendwie muß man in diesen hektischen und zunehmend entfremdenden Zeiten ja seinen Stimmungshaushalt regulieren.

Und dafür ist die Zigarette,
liebe Nichtraucher, nach wie vor ein probates Mittel. Übrigens bin ich auch gar nicht so unsportlich, wie ma valleicht annehmen könnte; sobald das Wetter mich ein wenig motiviert, begeb ich mich auf die Piste und fang mit dem Schoggen wieder an. Und solange ich beides noch auf die Reihe bringe, bleibt mir das Rauchen eine liebe Angewohnheit.

Um was geht es eigentlich ?
Ach so, der Raucher atmet mit Bedacht (gesundheitsschädlichen) Rauch ein – sagen die Nichtraucher. Doch ist das wirklich nur Rauch ?!  Nein, sagen die Raucher.

Und sie haben recht;
denn für die Raucher ist es nicht bloß schnöder Rauch sondern aromatisierte Luft, die dem natürlichen Prozeß der Atmung einen zusätzlichen Kick verleiht. Aber um das zu verstehen, muß ma wohl ein Luftzeichen sein – Wassermann, Zwillinge oder Waage.

Unter den Kreativen
sind die Raucher jedenfalls weit verbreitet, vor allem solche von großer Inspiration und mit einer ausgeprägten, überbordenden Fantasie wie ein neues Bild in der Galerie der Raucher zeigt.

kreativer Raucher

Wer sich noch ein wenig in vergangene Zeiten vertiefen will, findet hier noch einen schönen Apho.

 

… Musikspur:  Luzifer – Alan Parsons Project …

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… die erste Zigarette …

31. Dezember 2010

 

Berlin, den 31. 12. 2010

Das Leben ist bekanntlich spannend,
auch wenn viele es mit zunehmenden Alter als eintönig und langweilig empfinden mögen, weil stets im gleichen Trott und ohne echte Höhepunkte.

Aber weiß ma denn,
was als nächstes passieren wird ?  Das Leben ist prinzipiell für Überraschungen gut, sowohl für angenehme wie auch unangenehme. Das passiert natürlich nicht ständig, aber doch von Zeit zu Zeit und in manchen Phasen sogar gehäuft. Auf einen Schlag gewinnt dann das Leben Farbe und Intensität und der grieselig-graue Alltagsschleier zerreißt lautlos. Paar Spritzer Adrenalin ins Blut und schon ist man voll da, also hoch konzentriert.

Ach ja, die erste Zigarette
im Gebüsch mit den Jungs, eine seltsame Erfahrung, ganz ungewohnt zunächst und auch nicht so bekömmlich. Sachte ziehen und erst mal paffen, sonst war ein Hustenanfall vorprogrammiert, wenn nicht schlimmeres.

Einer aus der Gruppe,
sechssieben mögen es gewesen sein, hatte gleich getönt, als man sich zur einsetzenden Dämmerung versammelte – ich hab’n Päckchen Zigaretten … Wo er das wohl herhatte ?  Sicher vom Vater oder Onkel stibitzt. Aber egal, das beschäftigte uns damals nicht.

Hauptsache ein kleines Abenteuer,
etwas Verbotenes halt, ich muß wohl so um die 12 Jahre alt gewesen sein. Als dann der edle Spender reihum jedem wie ein Alter aus seiner Schachtel Zigaretten anbot, übrigens nicht alle griffen zu, und darauf dann zackig jedem Feuer gab, fühlte man sich für einen Moment als ein Großer, dh. wie ein Erwachsener, obschon die Zigarette zwischen den Fingern etwas seltsam anmutete.

Klar, das erste Mal eben.
Aber wenn man es dann noch schaffte, den Rauch  ohne Husten zu inhalieren, dann spürte man auch dies angenehme Kribbeln in den Armen. Nun, es war schon ansatzweise ein entrückendes Erlebnis, sowohl durch Umstände als auch durch Anlaß, heimlich sich in einen anderen Bereich zu begeben im Kreis der Mitverschworenen für eine Zigarette (oder waren es nicht sogar zwei ?) als ein Erwachsener zu fühlen und quasi vorzuschmecken.

Mit einer leichten Euphorie
traten wir dann schließlich den Heimweg an, da es inzwischen dunkel geworden war und man das Abendbrot nicht versäumen wollte, und nahm sich gegenseitig das Versprechen ab, dies Geheimnis ja zu bewahren und nicht auszuplaudern.

Ein bißchen bange
war mir dann schon, als ich zuhause eintrudelte; tat erst so, als wäre nichts besonderes gewesen, aber meine Mutter schöpfte gleich Verdacht, kam mir nahe und forderte mich auf, sie einmal anzuhauchen. Merkte sie natürlich gleich.

Du host geraacht !
sagte sie und es folgte eine Standpauke. Weil zu ungesund und weil  zu jung dafür und natürlich auch wegen der Leute. Der rauchige Atem war eindeutig, und den hatte ich als seltsamen Geschmack so  unverkennbar im Mund, daß ich schon unterwegs daran denken mußte, mich so zu verraten. Wenn nur dieses verdammte Danach nicht wäre !

Jaja, es macht Pläsier,
wenn man’s ist, doch Verdruß, wenn man’s gewesen. Nun, Wilhelm Busch hat für diese Problematik oder besser diesen Zwiespalt die absolut passenden Worte gefunden.

Übrigens auch so einer,
der eine besondere Affinität zum Tabak hatte und nicht gerade jung gestorben ist. Nun, vielleicht machte ihn ja sein Humor und seine künstlerische Ausdruckskraft immun gegen die gesundheitsschädlichen Folgen, die ma heutzutage dem Tabakrauch apodiktisch nachsagt, als wäre nicht die Lebensweise im allgemeinen wie auch die Lebenseinstellung im besonderen letzthinnig entscheidend dafür, wie gesund oder kränklich man sich so durchs Leben schlängelt.

Und einer von vielen Kreativen,
der ein opulentes Werk hinterlassen hat – das viele Generationen erfreute und noch immer fasziniert – und zumindest einen Teil seiner Inspiration dem Zug aus der qualmenden Pfeife verdankte. Davon demnächst mehr, denn es gibt schließlich so viele von dieser Kategorie.

Ach, und nächstes Jahr
steht da ja ein bemerkenswertes Jubiläum an, doch davon mehr im neuen Jahr …

Was zum Ablachen hätte ich da auch noch. Kann ma sehen, wie schlimm doch das Rauchen ist, zumindest für Außerirdische.

Und dann wäre hier
noch ein interessanter Beitrag im Neue-Spryche-Blogg.